Nachfolgend möchten wir euch einige Informationen und Tipps rund um das Thema Wildbienen mit auf den Weg geben.
Allgemeines:
In Deutschland leben beinahe 600 verschiedene Wildbienenarten, dazu zählen auch Hummeln und Wespen. Sie bestäuben eine vielzahl von Pflanzen und Sorgen somit u.a. auch für eine reiche Ernte bei unserem Obst und Gemüse. Wusstet ihr z.B., dass Tomaten nur von Hummeln effektiv bestäubt werden? Stichwort Vibrationsbestäubung.
Die meisten Wildbienen leben Solitär und bilden im Vergleich zur Honigbiene keinen Staat. Eine der Ausnahmen bildet die Hummel.
Pflanzen:
Wir haben das Thema Pflanzen absichtlich mit an den Anfang gestellt, da hier am meisten für die Wildbienen erreicht werden kann. Bitte bitte lasst euch nicht von den "insektenfreundlich" oder "bienenfreundlich" Schildern an den Pflanzen im Baumarkt oder Gartencenter irreführen. Ja, an diesen Pflanzen brummt und summt es vermutlich durchaus, aber bei genauem Hinsehen werdet ihr feststellen, dass es fast ausschließlich Honigbienen und einige nicht gefährdete Hummelarten sind.
Außerdem handelt es sich oftmals um Neophyten, d.h. nicht heimische, invasive Pflanzen die unsere heimischen Wildblumen immer stärker verdrängen.
Wir haben weiter unten 2 Links von uns bekannten und getesteten Online Gärtnereien eingefügt. Hier könnt ihr heimische Wildpflanzen kaufen und damit wirklich etwas für den Artenschutz tun. Denn leider werden unsere heimischen Pflanzen immer mehr zu den Exoten was sehr bedenklich ist.
Wer sich unsicher ist, kann seine Pflanzen auf www.naturadb.de überprüfen und den Wert für Insekten und Vögel feststellen.
Nisthilfen:
Eine Nisthilfe für Hohlraumbewohner sollte immer einen weitesgehend geschützten Ort erhalten und von der wetterseite abgewandt in Richtung Süd-Ost bis Süd-West zeigen. Sie muss fest angebracht werden, z.B. auf sicherem Untergrund stehend, oder an eine Wand geschraubt. Nach Norden zeigende, frei baumelnde Nisthilfen werden nicht gerne besiedelt.
Gute Möglichkeiten zur Anbringung bieten z.B. Hauswände mit einem Dachüberstand. Nisthilfen die ungeschützt stehen müssen einen Komplettschutz mittels "Gehäuse" und Dach aufweisen, wie z.B. unser Modell "Rahmenhaus".
Die Nisthilfe sollte für die Wildbienen außerdem frei anzufliegen sein, d.h. nicht von Ästen oder anderen Gegenständen verdeckt werden.
Tannenzapfen, Holzwolle etc. gehören nicht in eine Nisthilfe für Wildbienen und haben keinerlei Nutzen.
Die meisten Wildbienen in Deutschland nisten übrigens im Boden.
Pflege:
Anders als z.B. Vogelnistkästen, oder Hummelhäuser die jedes Jahr gesäubert werden, ist bei Wildbienen Nisthilfen keinerlei Pflege notwendig. Die Bienen säubern alte, verlassene Nester selbst und beziehen diese dann neu.
Bitte lasst eure Nisthilfe immer an Ort und Stelle und auch im Winter an Ihrem Platz im Freien. Die Bienen sind frostunempfindlich und würden eine beheizte Wohnung fälschlicherweise als Frühling interpretieren und schlüpfen.
Bewohner:
2-4 mm: Masken- und Löcherbienen, solitäre Wespen. 3-5mm: Scherenbienen. 5-7mm: Rostrote Mauerbiene und Blattschneiderbienen. 6-9mm: Gehörnte Mauerbiene
Weitere Informationsquellen:
https://www.renature-garten.de/
Online-Gärtnereien für Wildblumen:
https://www.gaertnerei-strickler.de/
https://www.hof-berggarten.de/